Aufführungen

2019

Mr. Pilks Irrenhaus Eine Sammlung von philosophisch-skurrilen Sketchen, die die alltägliche Grenze zwischen Realität und Irrsinn komödiantisch präsentiert. Und ein Novum: die Schüler haben sich in dieser Inszenierung getraut, auch tänzerische Choreografien in die Collage einfließen zu lassen.
Leonce und Lena Das Stück von Büchner zeigt zwei junge Menschen, die nichts mit sich anzufangen wissen und sich dabei ineinander verlieben. Und dies in einem absolutistischen Fürstentum, dessen Souverän eindeutig irre Züge trägt. Das Spiel um die eigene Identität wurde in einem Reigen der Verwechslungen und Kuriositäten in schnellem Tempo auf die Bühne gebracht.
Was kostet ein Leben? Basierend auf Friedrich Dürrenmatts Tragikomödie „Der Besuch der alten Dame“ zeigte der Grundkurs 12 die Geschichte um eine steinreiche Millionärin, die ihrem ehemaligen Geliebten, der sie in ihrer Jugendzeit schändlich hinterging und zur Flucht aus ihrem Heimatort zwang, mit Hilfe der in Geldnot geratenen, moralisch fragwürdigen Dorfbewohner das Leben trachtet. Versuchung, Korruption und die Schuld des Einzelnen führten zum Titel des Stücks und der Frage nach dem Wert eines Menschenlebens. Chorische Sprech-Elemente, die Nutzung unterschiedlicher Medien, u.a. einer vertonten Fotoserie, die sehr ausführliche Rollen- und Kostümentwicklung sind als Schwerpunkte der Unterrichtsarbeit zu nennen.

In Planung für das Schuljahr 2020 Kabale und Liebe und Qualityland

2018

Jugend ohne Gott Es ist eine dramaturgische Herausforderung, aus einem Roman ein Stück zu machen. Wir haben es versucht mit Horváths Roman, der einen dramatischen Konflikt in die Zeit der nationalsozialistischen Propagandajugend platziert. Es geht um nichts Geringeres als die Schuld, die man auf sich lädt, und wie man mit dieser Schuld umgeht. Der Lehrer steht im Mittelpunkt der Handlung, auch in dieser Inszenierung gesplittet: so agiert der bewusste Teil, der sich in der Auseinandersetzung mit dem System und seiner eigenen Verantwortung befindet, im Widerstreit mit seinem kritischen Ich auf der Bühne.

Slam mich weg! Warum nicht die Kunst des performativen Poetry Slams und des Bühnenspiels miteinander verbinden? Gesagt, getan: Nach einer Unterrichtseinheit zu den Techniken des Poetry Slams und des Besuchs der Berlin-Brandenburg-Meisterschaften, entwickelte der Grundkurs 13 in eine Collage mit selbstgeschriebenen Szenen und sehr persönlichen poetischen Texten. Was ist Angst?, Wie gehe ich selbstbestimmt mit meinem Leben um?, Können Freunde auch Feinde sein?, Regiert Geld wirklich die Welt? sind nur einige der Fragen, die individuell von den Slamern in der Collage ganz nach Slam-Manier, aber ohne Wettbewerbscharakter, beantwortet wurden. Thematisch unterstützt wurden die Szenen mit ausgewählten Sounds und Musikstücken.
Unschuld Der Grundkurs 12 widmete sich den ganz großen Themen: Schuld, Sühne, Vergebung, Selbstmord und führte das Stück Unschuld von Dea Loher auf. In 10 absurden Szenen spiegeln die SchülerInnen verschiedene Menschenschicksale und ihre Wirrungen in einer Gesellschaft wider, welche die unsere sein könnte. Choreographiert als eine kollektive rhythmische Grausamkeit einigte der Kurs sich darauf, die ZuschauerInnen den Glauben an die Menschheit verlieren zu lassen, während beispielsweise ein gleichgültiger Polizist mit einer Toilettenpapierabsperrung die furiose Meute zurückhält, welche einen Selbstmörder, der sich von der Autobahnbrücke stürzen möchte, anfeuert.

2017

Ein Sommernachtstraum Der Verscharakter, die veraltete Sprache, die wiederholt verschachtelten Handlungsstränge und Verwirrspiele der bekannten Komödie von William Shakespeare, die Liebe, Eifersucht, Humor und Phantasie vereint, stellte die Spieler des 12. Jahrgangs vor eine große Herausforderung. Das Publikum sollte durch eine aufwändige Kostümentwicklung ins Reich der Elfen und Träume entführt, durch die oft banale Komik der Handwerkertruppe amüsiert und das Liebesdrama gerührt werden.
Yvonne, die Burgunderprinzessin In Witold Gombrowicz absurdem und sehr philosophischem Stück wird auf aberwitzige Weise der definierende Blick der anderen auf uns selbst zur Frage gemacht. In Anlehnung an die großartige filmische Kostümierung in Die Tribute von Panem haben wir die Hofgesellschaft ebenso skurril kostümiert und Yvonne, die überall nur auf Ablehnung stirbt und an den missbilligenden Blicken stirbt, in einen wirkungsstarken Kontrast gesetzt.

2016

Verrücktes Blut In unserer Bühnenfassung des Stückes von Nurkan Erpulat und Jens Hilje, das u.a. am Maxim-Gorki-Theater lief, geht es um eine hilflose Lehrerin, die während einer Schiller-Theaterprobe zur Waffe greift, um die unmotivierten, bildungsfernen Schüler zur Mitarbeit zu zwingen. Die interessante Lehrerinnenfigur wurde von uns gesplittet, sodass drei Schülerinnen diese verkörperten: die gewaltbereite, die pädagogisch mitfühlende und die kunstenthusiastische Lehrerin. In den dramatischen Konflikt der verzweifelten Schüler und den Lehrerinnen integrierten wir eine Talkshow, in der auf politischer Ebene gespiegelt wurde, welche großen pädagogischen Herausforderungen in der Schule in der Praxis bestehen.
Woyzeck Das von Georg Büchner verfasste Dramenfragment beschreibt die Ausbeutung des einfachen Soldaten Woyzeck, der versucht sich und seine Lieben mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser zu halten und den die Teilnahme an einem skrupellosen Experiment ihn letztendlich in den Wahn treibt. Unsere Inszenierung von ausgewählten Szenen legte den Fokus auf die Figurengestaltung von Woyzeck und kontrastierend Marie. Woyzecks psychologisches Befinden, die durch die niederträchtige Gesellschaft bedingte Entwicklung zum Mörder und damit verbunden die Frage nach der Moral stellten die anspruchsvollsten Momente in dem Stück der 11. Klasse dar.