„Jugend debattiert“ an der CZO

„Weil Kontroversen lohnen“ heißt es auf der Internetseite des unter der Schirmherrschaft unseres Bundespräsidenten stehenden Wettbewerbs „Jugend debattiert“. Seit nunmehr zwanzig Jahren wird der vom Bund geförderte Wettbewerb an Schulen in ganz Deutschland ausgetragen. Das erklärte Ziel ist dabei, durch faire Debatten Demokratie zu leben und so zu einem reflektierten Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft beizutragen – „klar denken, fair streiten“.
„Junge Menschen sollen lernen, dass man andere überzeugen kann, wenn man die eigene Position gut und gewinnend vorträgt, wenn man begreift, dass Überzeugen nicht Überreden heißt, sondern Zuhören und Antworten.“, formuliert der damalige Bundespräsident Johannes Rau 2002. So wird auch die Fähigkeit der Perspektivübernahme trainiert, wenn vielleicht in Positionen debattiert werden muss, die nicht der persönlichen Überzeugung entsprechen. Eine spannende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe.
In diesem Schuljahr fand nun am 21.01. unser erster schuleigener Jugend-debattiert-Wettbewerb in zwei Altersklassen statt. Knapp 60 Schülerinnen und Schüler nahmen diese Herausforderung an und kamen an diesem Tag zum Debattieren, aber auch Jurieren und in der Funktion als Zeitwächter zusammen und gestalteten einen interessanten und spannungsreichen Wettbewerbstag.
Zehn Tage zuvor gab es bereits die drei Themen für Vorrunde, Rückrunde und Finale, um sich gründlich vorzubereiten. Die intensive Arbeit hat sich gelohnt und man konnte den Schülerinnen und Schülern die Freude am Debattieren sichtlich anmerken. Im Finale der Altersklasse I, Klassenstufen 8-10, ging es schließlich um die Frage, ob nur noch Schokolade verkauft werden dürfe, deren Kakao unter fairen Bedingungen angebaut und geerntet wurde. Die Altersklasse II, Oberstufe, diskutierte hitzig, ob das Startalter für die Olympischen Spiele für alle Disziplinen auf 18 Jahre festgesetzt werden sollte.
Am Ende stand fest, unsere Schülerinnen und Schüler können nicht nur durch gut recherchierte Argumente, schöne Formulierungen und geschickte Betonung überzeugen, sondern sie schaffen es auch im Bereich Gesprächsfähigkeit, eine faire Wettbewerbskultur zu leben, indem sie aufeinander eingehen, sich ausreden lassen und ggf. sowohl kritisch als auch inhaltlich nachfragen.
„Nicht Sieg sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern Gewinn.“ (Joseph Joubert) Gewonnen haben wir an dem Tag an inhaltlichem Wissen und der Gewissheit, dass faires Streiten möglich und gewinnbringend sein kann.
Die Jury, die zum größten Teil aus Schülerinnen und Schülern bestand, kürte am Ende Liliana Willer und Luca Pauli zu den Siegerinnen und Siegern der Altersklasse I sowie Mila Lüdicke und Dennis Eisenbarth in der Altersklasse II.
Die vier Schulsiegerinnen und -sieger vertraten uns anschließend am 18.02. im Schulverbundswettbewerb „Jugend debattiert“ an der Sophie-Scholl-Schule. Unterstützt wurden sie von den anderen Finalisten sowie weiteren Schülerinnen und Schülern, die auch dort als Jurymitglieder aktiv wurden. Auch hier schlugen sich unsere Debattanten gut und sogar drei von ihnen gelang es, sich für die Finalrunde zu qualifizieren. Schließlich konnte sich Mila Lüdicke in der Altersklasse II bei der anspruchsvollen Frage, ob Moscheegemeinden in Berlin der Ruf des Muezzin erlaubt werden sollte, durch gut belegte Argumente und überzeugende Ausdruckskraft gegen ihre starke Konkurrenz durchsetzen und den ersten Platz belegen, womit sie sich für die Teilnahme am Landeswettbwerb „Jugend debattiert“ für ganz Berlin qualifizierte. Wir wünschen ihr viel Erfolg!
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle Beteiligten des Wettbewerbs! Es hat viel Freude bereitet zu sehen, mit wieviel Elan sowohl die Debattanten als auch die Jurys an diesem Tag am Werk waren. Euer Engagement hat den Tag zu einem schönen Erlebnis werden lassen und wir freuen uns auf die Fortsetzung in den nächsten Jahren.

Cathleen Kolath